SPD, FWG und FDP haben keine Zeit für Luftschlösser

Am 28. Februar 2020 besucht die Landesministerin Ina Scharrenbach die Gemeinde Augustdorf in der Zeit von 14.30 Uhr bis 15.45 Uhr. Die Ministerin „möchte über die Geschichte und die aktuelle Situation des ehemals Gestüts und Jagdschlosses Lopshorn informiert werden“, wie es in der Einladung des Bürgermeisters heißt. Diesem Besuch stehen die Fraktionsspitzen von SPD, FWG und FDP kritisch gegenüber, wie sie in einer Stellungnahme mitteilen.

„Auf Unverständnis stößt die Ankündigung des Besuches der Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung NRW, Frau Ina Scharrenbach. Warum will die Frau Ministerin Scharrenbach ein Bodendenkmal besuchen, von dem nur noch ein Denkmalstein vorhanden ist. Vom ehemaligen Schloss Lopshorn ist außer Schotter nichts mehr übrig geblieben.

Das ehemalige Jagdschloss wurde nach dem 2. Weltkrieg abgebrannt und die übriggebliebenen Ruinen auf dem Truppenübungsplatz solange als Zielscheiben für Schießübungen genutzt, bis nichts mehr da war. Denkt Frau Scharrenbach als Heimatministerin tatsächlich über den Wiederaufbau dieses Schlosses nach?

Im Jahr 2003 gründete sich die Initiative „Wiederaufbau Schloss Lopshorn“. Nach der Gründung war von dieser Initiative aber bis heute so gut wie nichts mehr zu hören. Wenn die Ministerin sich lediglich über die Geschichte und die aktuelle Situation des ehemaligen Jagdschlosses Lopshorn informieren möchte, raten wir ihr, sich über das Internet oder einschlägiger Literatur schlau zu machen. Hierfür extra für eine gute Stunde nach Augustdorf zu kommen, macht unseres Erachtens keinen Sinn.

Wir, SPD, FWG und FDP, haben andere Probleme, als von Luftschlössern zu träumen. Wir müssen uns mit der nüchternen Wirklichkeit auseinandersetzen. Wir müssen beispielhaft aufzeigen, wie wir die Sanierung und Modernisierung unserer Schulen finanzieren wollen. Von uns wird verlangt, dass wir die Sportstätten, Spielplätze und alle anderen öffentlichen Einrichtungen zumindest in einem nutzbaren Zustand zur Verfügung stellen. Schade, dass die Ministerin vor zwei Jahren nicht unser Kulturdenkmal Freibad besucht hat. Hier hätten wir für die Sanierung des Bades Unterstützung vom Land gerne entgegengenommen, damit unsere Kinder die Möglichkeit hätten, schwimmen zu lernen. Sollte Frau Scharrenbach für einen Abstecher vom Truppenübungsplatz zum Schlingsbruch bereit sein, wären wir selbstverständlich sofort dabei. Sehr gerne würden wir uns mit der Ministerin austauschen, warum wir in Augustdorf einen Kunstrasenplatz benötigen, diesen Platz aber nur mit Hilfe der Landesregierung bzw. Fördergeldern realisieren können. Sehr gerne würden der Ministerin auch weitere Chancen für den Tourismus in Augustdorf eröffnen. Es muss ja nicht gleich der Wiederaufbau eines Schlosses auf dem Truppenübungsplatz sein. Wir haben so viel Sehenswertes, das auch für alle Bürger zugänglich ist.

(Hervorhebungen von der Redaktion)

Quelle: Stellungnahme der Fraktionsvorsitzenden von SPD, FWG und FDP vom 03. Februar 2020