Gemeinsame Stellungnahme zum offenen Brief der Adler Real Estate AG


Die Fraktionen von SPD, FWG und FDP geben die folgenden Stellungnahme zum offenen Brief des Vorstandes der Adler Real Estate ab:

„Die Fraktion von SPD, FWG und FDP sind über diesen offenen Brief der Adler Real Estate AG zu gleichen Teilen verwundert, als auch enttäuscht. Die Fraktionen werden das Thema trotz des Schreibens nicht auf sich beruhen lassen und werden genau beobachten, inwieweit das Unternehmen zu einer Aufklärung dieses Sachverhaltes beitragen wird. Für uns steht allerdings fest, dass unsere Reaktion, die einzig Richtige war. Wie in der Vergangenheit stellt sich die SPD, FWG und FDP entschieden gegen jede Art der Ausgrenzung.

Wir unterstreichen noch einmal die Botschaft und die Kernaussage unseres Briefes und Antrages: Für Fremdenfeindlichkeit und Extremismus – egal aus welchem Grund – ist in unserer Gesellschaft, in unserem Augustdorf kein Platz!

Wir versichern, dass wir uns eingehend mit dem Artikel in den Augustdorfer Nachrichten beschäftigt haben. Anders als die Adler Real Estate und der Bürgermeister sehen wir keinen Grund, dass die in dem Artikel veröffentlichten Aussagen des Maklers durch die Redaktion erfunden oder missverständlich gedeutet wurden. Durch persönliche Gespräche und unseren bisherigen Erfahrungen, sehen wir in den Augustdorfer Nachrichten eine unabhängige und neutrale Nachrichtenredaktion. Für uns besteht somit kein Anlass dafür, dass diese Aussagen in der Form nicht getätigt wurden.

Gleichwohl sind wir auch ein wenig überrascht, dass der Gesamtvorstand der Adler Real Estate – unter Einbindung einer PR-Agentur – auf einen bisher nur im Entwurf veröffentlichten Brief antwortet. Selbstverständlich sind wir erfreut, dass unsere Reaktion eine – auch gewünschte – Gegenreaktion ausgelöst hat. Dies ist in Anbetracht der Größe unsere Gemeinde und dem vergleichsweise kleinen Engagement der Adler Real Estate in Augustdorf nicht selbstverständlich. Ein erstes Ziel, die klare Verurteilung und Distanzierung von dieser Äußerung sowie eine Stellungnahme des Unternehmens haben wir somit erreicht.

Den Inhalt des Briefes nehmen wir allerdings in erster Linie lediglich zur Kenntnis. Wir werden beobachten, inwieweit die Adler Real Estate nun zur Aufklärung dieses Sachverhaltes beitragen wird. Bisher sehen wir in der Reaktion des Vorstandes lediglich eine Zurückweisung und eine Verschiebung der Verantwortlichkeiten. Wir sind der Meinung, dass die Adler Real Estate, sofern seitens der Führungsebenen eine derartige Anweisung nicht erfolgt ist, umfassend zur Aufklärung beitragen muss. Eine Haltung gemäß: „Beweist erstmal, dass es so ist“ scheint für uns in Anbetracht der Größe des Unternehmens nicht angebracht zu sein. Die Adler Real Estate muss nun Verantwortung übernehmen und eine klare Reaktion zeigen.

Uns stellt sich durch die Antwort der Adler Real Estate nun auch die Frage, weshalb solche Aussagen getätigt werden konnten, wenn es keinen betrieblichen Grund gab. Interessanter Weise halten die Verantwortlichen an einem Makler fest, der eine solche Äußerung entgegen der Unternehmensphilosophie getätigt haben soll und schenkt diesem weiterhin ihr Vertrauen. Dieses Vorgehen ist für uns nicht nachvollziehbar.

Für uns steht fest, dass wir weiterhin entschieden gegen jede Art von Ausgrenzung vorgehen werden, ganz gleich ob in Form von Rassismus, Extremismus, Intoleranz oder Diskriminierung. Heinrich G. Schneider (SPD): „Als eine Partei – auch im Hinblick auf unsere Geschichte -, dessen Mitglieder in der Vergangenheit diesen Verbrechen zum Opfer gefallen sind, werden wir auch weiterhin die Stimme erheben.“

Ein entschiedenes Handeln ist notwendig. Wir SPD, FWG und FDP werden auch in Zukunft sofort handeln und solche Äußerungen oder auch Taten nicht im Raum stehen lassen.