Verleihung des Lippischen Ehrenrings an das Ehepaar Straub

Am vergangenen Wochenende wurde in Dörentrup-Wendlinghausen der Lippische Ehrenring vom Landrat Dr. Axel Lehmann an Gisela und Karl-Heinz Straub verliehen. Karl-Heinz Straub ist mehr als 50 Jahre Mitglied der SPD und wohnt seit über 10 Jahren in Augustdorf. Das Ehepaar kann auf ein vielfältiges Engagement, insbesondere im sozialen Bereich, zurückblicken. Beispielhaft genannt wurden ihre Aktivitäten im Rahmen ihrer Mitarbeit in der Jugendbetreuung in Mülheim/Ruhr sowie der Aufbau einer Betreuung in Russland. In Augustdorf hat Karl-Heinz Straub mehr als 10 Jahre die Initiative Henkelmann unterstützt.
Nachfolgend zitieren wir aus dem Antrag von Klaus Mai zur Verleihung des Lippischen Ehrenrings.
„Besonders hervorzuheben ist der Einsatz von Gisela und Karl-Heinz im Rahmen der Flüchtlingshilfe in Augustdorf. Mit
der Zuteilung der ersten Asylbewerber in Augustdorf entschied das
Ehepaar Straub nach einem ökumenischen Gottesdienst, hier aktiv zu
werden. Ihre Initiative und Aktivitäten regten viele Augustdorfer Bürger
und Bürgerinnen zur Mithilfe an. Entstanden ist daraus eine Fülle von
Angeboten, auf die Augustdorf stolz sein kann.
Das Ehepaar Straub selbst erteilte 2 Jahre sehr erfolgreich Deutsch- und Integrationsunterricht in Räumen der Katholischen Kirche, lange bevor die staatlichen Verantwortlichen hier aktiv werden konnten. Inzwischen betreuen sie mehrere Asylbewerber(-familien) individuell. Die im Folgenden beschriebenen Tätigkeiten sind ein kleiner Ausschnitt aus der Fülle dessen, was Gisela und Karl-Heinz Straub tun, um eine Integration zu ermöglichen.
Ein syrischer Geflüchteter war aufgrund von Folterungen körperlich und psychisch stark beeinträchtigt. Er war unfähig, am Deutschunterricht teilzunehmen, eine Verständigung war zunächst nur auf Englisch möglich. Die Eheleute Straub haben mit unendlich viel Geduld und Verständnisbereitschaft bis nahe an die Selbstaufgabe dazu beigetragen, dass Anträge für die Anerkennung und Familienzusammenführung erfolgreich gestellt und letztlich positiv beantwortet werden konnten. Inzwischen können Straubs die Erfolge ihrer Bemühungen sehen: Zertifikate in Sprachkursen und ein nahezu selbstständiges Familienleben.
Ein weiteres Beispiel: Ein Geflüchteter aus dem Irak war so stark traumatisiert, dass er außerstande war, sein Leben auch nur annähernd so selbstständig zu führen wie andere Geflüchtete. Straubs halfen bei der Unterbringung der nachgezogenen Familie in jeder Beziehung, sorgten für die Versorgung der 8 Kinder und kümmerten sich um Schulen und Kitas. Da die Mutter zudem noch medizinisch betreut werden muss, tut sich für die Straubs ein weiterer Arbeitsbereich bei Ärzten und in Krankenhäusern auf. Dies ist sehr aufwändig und insofern problematisch, da nur Gisela und Karl-Heinz Straub das erforderliche Vertrauen entgegengebracht wird.“
Das Ehepaar Straub hat den Ehrenring wahrlich verdient.