Generationenwechsel und frischer Wind in Augustdorfer SPD
Einstimmiges Votum für den neuen Vorstand

Wer die großen Medien in Deutschland in den letzten Wochen und Monaten verfolgt hat, kann sich des Eindruckes nicht verwehren, dass die SPD sich zerstritten hat. Führungsfiguren auf Bundesebene agieren äußerst unbeholfen. Einige wünschen sich gar den Untergang der SPD. Überall wird nach der Bundestagswahl der Ruf nach „SPD erneuern“ immer lauter. Und jetzt wird in Augustdorf auch noch der Vorstand durch einen Neuen ersetzt. Versinkt die SPD auf allen Ebenen ins Chaos? Ist dies der Zeitpunkt, an dem wir uns von der klassischen Art Politik zu betreiben, verabschieden?
Ja und Nein! Medien, wie wir sie bisher kannten, müssen sich verändern. Im Spiegel 9/2018 erschien ein Artikel „Die Wut der klugen Köpfe“ in dem klar gestellt wird, dass Medienkritik nicht nur von PEGIDA und Co kommen, sondern auch von der gesellschaftlichen Mitte. Die Menschen möchten nicht mehr bevormundet werden, indem nur eine Meinung wiedergegeben wird, indem Informationen geschickt weggelassen werden, indem so viele Dinge als alternativlos dargestellt werden. Im Gegenteil, die Menschen möchten sich Ihre eigene Meinung bilden. Und genau dies hat sich in den letzten Wochen und Monaten in der SPD ausgedrückt. Viele Menschen haben leidenschaftlich und fair über das Für und Wider einer erneuten Regierungskoalition mit der CDU und CSU diskutiert. Sie wollten sich selber eine Meinung bilden und nicht die Meinung einiger unreflektiert als alternativlos hinnehmen. Sie stellen sich klar gegen das Bild, das Politik nur von einigen wenigen Funktionären betrieben wird. Sie stehen dafür, dass Politik ein Teil von uns allen ist und wir alle etwas bewegen können.
Diese Erkenntnis ist für die SPD Basis nicht neu! In NRW wird der Erneuerungsprozess spätestens seit der Landtagswahl konsequent betrieben. Es wird nach Lösungen gesucht die Basis stärker einzubinden. Menschen in die Politik zu holen, die Projektarbeit betreiben wollen, die Ihre Expertise einbringen möchten ohne die Ochsentour durchlaufen zu müssen. In Augustdorf wird bereits seit Jahren ein Erneuerungsprozess betrieben. Zum Beispiel hat die Augustdorfer SPD-Fraktion Menschen ermöglicht aktiv Politik als sachkundiger Bürger mitzugestalten ohne Parteimitglied sein zu müssen. Es wird eine Diskussionskultur des Zuhören und Austauschen geschaffen und nicht an Floskeln, wie das haben wir schon immer so gemacht oder ich bin viel erfahrener, festgehalten. Der Führungswechsel in der Augustdorfer SPD ist kein Umsturz, sondern einzig der Ausdruck dieses Erneuerungsprozesses.
Auf der Jahreshauptversammlung des SPD-Ortsvereins Augustdorf am 23. Februar stand neben den Berichten aus Fraktion und Kreis auch die Wahl eines neuen Vorstands an. Thomas Katzer, der den Vorsitz 6 Jahre innehatte, verzichtete aus privaten Gründen auf eine neue Kandidatur. Er und Heinrich Perbix wurden mit Dank für Ihren großen Einsatz verabschiedet. Thomas Katzer bestätigte, dass der Besuch von Franz Müntefering im Juni 2015 in unserer Gemeinde sein absolutes Highlight gewesen sei und sicherlich dem gesamten SPD-Ortsverein unvergesslich bleibe.Die Mitglieder des SPD-Ortsvereins wählten Timo Freiberger zu ihrem neuen Vorsitzenden. Der 42jährige Timo Freiberger ist kein ganz neuer im Ortsvereinsvorstand. Er vertritt seit 2016 den Augustdorfer Ortsverein als Vorstandsmitglied in der SPD-Lippe. Der gebürtige Essener blickt auf eine über 16 Jährige Dienstzeit bei der Bundeswehr zurück, die er 2012 als Hauptmann verließ. Seit Mai 2014 wohnt er mit seiner Frau und den beiden Söhnen (9 Jahre/9 Monate) in Augustdorf und verantwortet als Country Manager den internationalen Bereich des Marktführers für Gehaltsabrechnung.
Seine Absicht ist es, an der Arbeit seines Vorgängers anzuknüpfen, mit frischen Ideen und themenorientierten Veranstaltungen den Ortsverein perspektivisch weiter zu entwickeln und zu beleben. Auch der Gewinnung neuer Mitglieder möchte er sich mit ganzer Kraft widmen. Besondere Aufmerksamkeit seiner zukünftigen politischen Tätigkeit als Vorsitzender richtet er auf die Stärkung des politischen Engagements von Mitbürgerinnen und Mitbürgern.
Ebenfalls neu in den Vorstand gewählt wurden der 31-jährige Björn Senft und Beate Pflug. Björn Senft steht Timo Freiberger als Stellvertreter und Schriftführer zur Seite. Er ist als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Software Innovation Campus Paderborn an der Universität Paderborn tätig. Dort forscht er zum Thema des Experimentierens in der Softwareentwicklung und wie man dies dafür einsetzen kann Software zu entwickeln, die dem Menschen hilft. Beate Pflug übernimmt die Funktion einer Beisitzerin. Sie lebt seit 15 Jahren in Augustdorf und ist tätig in der Hauswirtschaftsleitung in einem Seniorenheim in Bielefeld. Der Vorstand wird komplettiert durch Hannelore Senft, die ihre zuverlässige Arbeit als Kassiererin auch im neuen Vorstand fortsetzt.